Spielen ist doch kein Lernen!
“Die Kinder spielen doch nur! Wann lernen die mal was?” Das sind Worte, die so oder so ähnlich oft fallen. Von außen betrachtet sehen “Zaungäste” (oft Eltern oder andere Erwachsene), dass Kinder rennen und schreien und vielleicht als andere Personen verkleidet sind. Sie spielen Einkaufen, Feuerwehr, Baustelle, Superwesen und Familie. Was dort wirklich passiert, nehmen Außenstehende kaum wahr und deuten es als Spielen. Und Spielen ist ja kein Lernen! Oder doch?
Der Spaß am Ernst
Kinder haben wie wir Erwachsene mehr Energie und Interesse, wenn wir dabei Spaß haben. Bei uns Erwachsenen kann es das Lesen eines wissenschaftlichen Buches, das Einrichten der Wohnung oder unsere Arbeit sein. Aber nicht nur die Dinge, die wir als gesellschaftlich nützlich erachten, machen uns Spass und nicht nur bei denen lernen wir etwas.
Der Weg ist das Ziel
Nehmen wir das Puzzeln als Beispiel. Einige Kinder und auch viele Erwachsene machen das sehr gerne in ihrer freien Zeit. Es geht manchen nicht um das Endergebnis, also das fertige Bild, sondern um die tatsächliche Tätigkeit des Suchens und Sortierens. Das, was ihnen Spass bereitet, lehrt sie vielleicht eine aufmerksamere Betrachtung ihrer Umgebung und so können sie schon mit einem ersten Blick mehr Feinheiten wahrnehmen. Oder sie haben mehr Geduld, um eine langwierige Aufgabe, die hohe Konzentration erfordert, zu absolvieren. Ob das wirklich so ist, hängt natürlich von den Personen ab, aber das Potenzial, dies zu lernen, steckt im Puzzeln.